Um uns dem Begriff „Schossbes“ zu nähern, müssen wir zunächst den Wortteil „Schoss“ erklären. „Schoss“ kommt von Schuss – schießen – geschossen. Ein Schuss erfolgt in hoher Geschwindigkeit, also sehr schnell. Ein Kind, oder eine Pflanze „hot en Schoss gedohn“, sagt man in unserer Mundart. Will heißen, es war ein schnelles Wachstum erfolgt. Nehmen wir nun einen Mann, der ein Vorhaben oder eine unliebsame Arbeit schnell erledigen möchte. Er will dabei Zeit einsparen, um möglichst schnell damit fertig zu sein. Wo kann er diese Zeit einsparen? In der Planung und Vorbereitung seiner Arbeit. So stürzt er sich ohne rechte Planung in seine Arbeit. Beginnt etwas aufzubauen, hastet umher, bringt wegen seiner Ungeschicklichkeit gar seinen Aufbau wieder zum Einsturz. Begeht dadurch Fehler bei seiner Arbeit, die er bei sorgfältiger Planung hätte ausschließen können und tut unnötige Arbeit. Der clevere Helfer oder Arbeitskollege, der seine Arbeit liebt, geht anders zu Werke. Plant, wo er Arbeitsschritte einsparen kann und arbeitet sorgfältig. Er tut äußerst ungern unnötige Arbeit, weswegen es für ihn nichts Schlimmeres gibt als mit einem „Schossbes“ zusammenzuarbeiten.
Joachim Bender