Lichthejsje

Man findet sie nicht mehr die Lichthejsjer, die Lichthäuschen, wie sie auf Hochdeutsch heißen. Dabei wurden sie gar nicht so alt. In der Zeit der Elektrifizierung unserer Gegend, um 1920, wurde der elektrische Strom so wie heute noch, per Hochspannung über Land geleitet. Für die Endabnehmer musste er dann herunter transformiert werden. Die Transformatoren wurden oft zwischen zwei oder mehr Dörfern in von der Grundfläche kleinen, aber hohen Steingebäuden untergebracht. Da der Strom damals überwiegend für die elektrische Beleuchtung genutzt wurde, nannte man die Stationen Lichthejsjer, die Stromrechnung „Lichtrechnung“. Ab den 1950er Jahren wurden immer mehr elektrische Verbraucher in Betrieb genommen, die Stationen reichten nicht mehr aus. Neue Trafostationen wurden direkt in den Dörfern aufgestellt. Die Lichthejsjer, wie sie z.B. zwischen Hirschfeld und Wahlenau sowie zwischen Büchenbeuren und Niederweiler standen, wurden abgerissen.

Bernd Becker