„Im Hunsrück nennt man einen Topf „Dibbe.“ Ein kleiner Topf „iss en Dibbsche.“ Man benutzt die Töpfe zum Kochen (Kochtöpfe) oder um etwas darin aufzubewahren. Nun werden aber auch Töpfe oder ähnliche Gegenstände nicht selten zweckentfremdet und als Dekoration benutzt, indem man diese nebeneinander auf einer Anrichte platziert, oder auf einem Regal aufreiht. Je nach dem persönlichen Geschmack seiner Einrichtung können es mehr oder weniger Töpfe sein, die den Raum zieren. Dazu gesellen sich dann noch Mitbringsel aus dem Urlaub, in Form von Gläsern, Tassen, Schalen oder sonstigen Gefäßen. Die Anrichte, die Kommode oder die Fensterbank füllt sich irgendwann damit. Zum guten Schluss ist der gesamte Raum davon gefüllt und überladen. Spätestens ab diesem Zeitpunkt kann es zum Konflikt kommen. Während der eine sich von keinem der Gegenstände trennen mag, fühlt sich der andere dadurch eingeengt und erdrückt. Dieser wird die einzelnen Gegenstände nicht mehr unterscheiden. Für ihn ist die gesamte Ansammlung an Dekoration überflüssig und ganz in Hunsrücker Manier wird er sagen: „Geh mer fodd mit dem Gedibbsches“, und am liebsten alles entrümpeln.
Joachim Bender