Fasenachts-Kiechelcher

Wie lässt sich dieses Wort erklären? Vor Beginn der Fastenzeit wurde zum letzten Mal geschlachtet. Damit das gewonnene Fett nicht verdarb, hat man Hefeteig zu kleinen Kugeln geformt und ins heiße Fett gelegt. Wenn sie ihre goldbraune Farbe erreicht hatten, wurden sie aus dem Fett genommen, mit Zucker bestreut und fertig waren die Fasenachts-Kiechelcher. Dieser Backvorgang verbreite sich fast in allen Ländern. Je nach Region werden sie auch Krapfen, Kreppel oder Berliner genannt. Wir nennen dieses Schmalzgebäck „Fasenachts-Kiechelcher“, weil sie vorwiegend zur Fastnacht hergestellt wurden. Dann hieß es „et is Fasenacht, haut wehre Kiechelscher geback!“. Die Kinder freuten sich besonders darauf, denn sie bekamen fast an jeder Haustür, wo sie anklopften, Fasenacht-Kiechelcher. Es war Tradition an Faschingsdienstag Kartoffelsuppe mit Fasenachts-Kiechelcher zu servieren. Also dann „Helau und guten Appetit!“.

Ursula Voll